Diese Eigenschaften machen das Niedermoor so besonders
Niedermoore können CO2 aus der Atmosphäre binden und leisten somit einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.
Gleichzeitig bieten sie Lebensraum für zahlreiche seltene und gefährde Tier- und Pflanzenarten. Als wäre das nicht schon genug, kann ein Niedermoor wie ein Schwamm Wasser in der Landschaft halten und so Witterungsextreme (z.B. Starkregenereignisse oder auch längere Trockenheit) abpuffern.
Während es das Moor durchfließt, wird das Wasser gefiltert und gelangt dann als sauberes Wasser ins Grundwasser. Niedermoore sind also sozusagen die Nieren unserer Landschaft.
Das Niedermoor Atzenrod bei Beedenkirchen ist einer von 135 Standorten, die im Rahmen des Niedermoor-Projekts der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe geschützt werden sollen. Die rund zwei Hektar große Fläche wird von einem Bach geprägt, der im Niedermoor entspringt und dieses mit dem notwendigen Wasser versorgt.
Durch die dauerhafte Vernässung der Fläche konnten sich Torfschichten von bis zu zwei Meter bilden, die nicht nur in der Lage sind, große Mengen an Kohlenstoff zu speichern, sondern auf ihrer Oberfläche auch einen Lebensraum für speziell angepasste Tier- und Pflanzenarten bieten. So kann man im Atzenrod etwa das für den Odenwald größte Vorkommen des gefährdeten und seltenen Sumpf-Blutauges finden.
Verdrängung seltener Pflanzen
Leider lag das Niedermoor in der Vergangenheit viele Jahre brach, sodass sich im Laufe der Zeit ungehemmt Stauden und Brennnesseln verbreiten konnten. Dies führte nicht nur dazu, dass das Niedermoor stetig entwässert wurde, sondern dass auch seltene Pflanzenarten vom Standort verdrängt wurden.
Sicherung der Moorfläche
Durch den Ankauf der schützenswerten Niedermoor-Flächen im Jahr 2021 durch die NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe konnten wichtige Teilflächen erstmals gesichert und Maßnahmen zur Renaturierung des Niedermoors entwickelt werden. Um der Verbrachung entgegenzuwirken, wurde das Niedermoor Anfang November 2022 gemäht – sensible Bereiche, wie alte Seggenbulte oder besonders torfige Stellen, wurdendabei ausgespart. Langfristig soll das Niedermoor über eine Beweidung offengehalten werden, sodass sich seltene Arten wieder stärker ausbreiten können.