Naturschutzgebiet Tongruben von Bensheim und Heppenheim
Das „Naturschutzgebiet Tongruben von Bensheim und Heppenheim“ erstreckt sich auf einer Fläche von rund 92 ha zwischen den südhessischen Städten Bensheim und Heppenheim. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier Ton abgebaut. Die Vorkommen sind dem früheren Verlauf des Neckar geschuldet, der bis vor 2000 Jahren durch das Hessische Ried floss und nördlich von Darmstadt in den Rhein mündete.
Nachdem der Tonabbau 1960 eingestellt worden war, füllten sich die Gruben mit Grundwasser. Es entwickelte sich ein einzigartiger Lebensraum mit Flachwasserbereichen, Schilf, Röhricht und Feuchtwiesen. Seit 1977 genießen die Tongruben den Status eines Naturschutzgebiets; als Flora-Fauna-Habitat (FFH) sind sie Teil des Natura-2000 Gebiets „Hessische Altneckar-Schlingen“.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Gelände bevorzugter Rastplatz zahlreicher Zugvögel, die hier auf dem Weg in ihre Winterquartiere Wasser und Nahrung fanden. Darüber nutzen rund neunzig Vogelarten diesen Rückzugsort, um ihren Nachwuchs aufzuziehen. In den Tümpeln und Teichen wimmelt es im Frühling von den Larven zahlreicher Libellen- und Amphibienarten.
Förderverein
Der „Förderverein für das Naturschutzgebiet Tongruben von Bensheim und Heppenheim e.V.“ gründete sich 1998, um dem drohenden Verlust eines im Kreis Bergstraße wohl einzigartigen Vogelparadieses entgegenzuwirken. Anlass war damals der sinkende Grundwasserspiegel in den stillgelegten Gruben, die zur Heimat zahlreicher wassergebundener Vögel und Amphibien geworden waren. Der Verein setzte sich zum Ziel, die Tongruben wieder zu vernässen und den weiteren Verlust an Lebensraum zu stoppen. Heute helfen ungefähr 80 Mitglieder, dieses Kleinod der Natur zu bewahren.
Die vordringliche Aufgabe der engagierten Naturschützer bestand zunächst darin, eine vollständige Austrocknung des Geländes zu verhindern. Deshalb wurden die zum Teil bereits verschlammten Gruben ausgebaggert und eine geregelte Wasserzufuhr vom benachbarten Meerbach eingerichtet. Weiter südlich wurde der Klingenbach in die Tongruben eingeleitet. Die Überwachung und Kontrolle des Wasserhaushalts stellt angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Gefahr von Dürreereignissen auch weiterhin eine zentrale Herausforderung für den Erhalt der Tongruben als Feuchtbiotop dar.
Homepage:
Kontakt
1. Vorsitzender
Jürgen Schneider
Altengaßweg 13
64625 Bensheim
Telefon: 06251 22 94
E-Mail: juergen@nsg-tongruben.de
Stellvertretende Vorsitzender
Dr. Peter Petermann
Breslauer Str. 12
68842 Bürstadt
Tel.: 06206 954 68 44
Mail: peter@nsg-tongruben.de