Arbeitsintensiver Amphibienschutz an Straßen im Kreis Bergstraße

Silvia Fusch, Walter Schuck (Bürstadt, Jägersburger Wald), Bernd Reif (Einhausen)  betreuen und organisieren schon einige Jahre mit vielen Helfern die Krötenrettung an Straßen mit insgesamt über 3000m mobilen Leitanlagen und auch teils Absammlungen von den Straßen, wo keine Schutzzäune möglich sind. Die Zäune müssen jährlich auf-und abgebaut und jeden Morgen und Abend kontrolliert/betreut werden (von Ende Januar bis Mitte Juni).

Die Auswertungen zeigen neben der unglaublichen Arbeitsleistung der ehrenamtlichen/freiwilligen HelferINNEN von in 2020 ca. 3000 Arbeitsstunden, welcher Aufwand betrieben werden muss, um den Straßentod vieler Amphibien zu verhindern. Es zeigt aber auch einen allgemeinen Rückgang von Amphibien.

Die Einsatzorte sind Viernheim, Bürstadt, Einhausen, Jägersburger Wald, Mitlechtern, Albersbach, Mittershausen, Scheuerberg, Fürth-Erlenbach. Einige davon können mit Leitzäunen und Fangeimern ausgestattet werden, aber auch einige Straßenabschnitte müssen so kontrolliert werden, um die Tiere sicher über die Straße zu bringen.

In der Wandersaison 2020 konnten so ca. 11.000 Amphibien (11 Arten) gerettet werden. Da die Amphibien vielerorts vielbefahrene Straßen überqueren müssen, um ihr Laichgewässer zu erreichen, sterben sehr viele Tiere durch platt gefahren werden oder Barotrauma, wären hier keine Schutzzäune installiert.

Alleine dieses Projekt bringt die Ehrenamtlichen Organisatoren an Ihre Leistungsgrenze und ist nur mit Hilfe freiwilliger/ehrenamtlicher HelferINNEN zu ermöglichen. Es fehlen jedoch jährlich immer mehr Aktive.

In Viernheim unterstützen einige Schüler der A-Humboldt-Schule jedes Jahr, die Schutzzäune zu errichten.

Für die Wandersaison 2021 sind Helferinnen und Helfer gesucht!

Kontakt: Silvia.Fusch@nabu-bergstrasse.de oder amphibienwanderung@gmail.com

Tel./WA 0160 9082 4629

Es ist schon 5 nach 12  nicht nur für unsere Amphibien …

Es ist nicht „Wetter“ – es ist „Klimawandel. “Die Trockenheit seit 2018, die zu frühe Austrocknung, der Mangel an reinen oder überhaupt an Amphibiengewässern.

Die zunehmende Zersiedelung, jahrzehntelange Entwässerung im Ried und Grundwasserabsenkungen… – Die Umweltgifte, der Insektenschwund, die extensive Landwirtschaft sind nur einige Gründe, die hier zählen. Der Klimawandel hält Einzug – mit Trockenheit, fehlenden und nicht mehr gut übers Jahr verteilten Niederschlägen und für die Zukunft kaum noch einer natürlichen Vernetzungsmöglichkeit der einzelnen Vorkommen, um einen genetischen Austausch der Tiere zu gewährleisten.

Die Skepsis gegenüber solch „künstlichen Eingriffen zum Arterhalt“ oder die Argumentation „Die Natur wird das schon regeln“ ist heute nicht mehr angebracht. Die Landschaft in der wir hier Leben ist bis ins Kleinste von Menschen verändert. Wo ist noch ursprüngliche Natur zu finden? Wo sind z.B. noch reine oder überhaupt Amphibiengewässer zu finden?

Angefangen mit der Rheinbegradigung und dem Verlust tausender Hektar Feucht- und Auenwaldgebiete bis hin zum heutigen Zustand ohne natürliche Wasserläufe, Entwässerungsgräben, kaum mehr Wald ohne Forstwirtschaftliche Eingriffe und endlose Monokulturen sind alle menschengemacht. Viele Arten sind daran, vollkommen zu verschwinden/auszusterben. Ein Erhalt der noch vorhandenen Arten ist in dieser Situation nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen möglich. Wir sehen uns in der Verantwortung und Verpflichtung, wie es auch die Gesetzesvorlage vorsieht.

Ansprechpartner für das Amphibienprojekt oder Interessenten an unsere Naturschutzarbeit vor Ort sind beim

BUND Hemsbach-Laudenbach Mitvorsitzender Uwe Somplatzki,

eMail: hemsbach-laudenbach@bund.net

 Silvia Fusch NABU Bergstrasse,

eMail: Silvia.Fusch@nabu-bergstrasse.de

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