Im Naturschutzzentrum Bergstraße wurde das jährliche Amphibien-Retter-Fest gefeiert, welches als großes Dankeschön an die „Krötenretterrinnen und Krötenretter“- und auch Unterstützer ins Leben gerufen wurde. Die familiäre Atmosphäre des Festes spiegelte die Gemeinschaft und das große Engagement aller Beteiligten wider.
Projektleiterin Silvia Fusch bedankte sich sehr herzlich bei allen und betonte, dass die erzielten Erfolge nur durch gemeinsame Anstrengungen und dank guter Zusammenarbeit möglich sind und nannte hier beispielhaft den Gewässerverband, die Fa. Hennes sowie Matthias Busch, der die App für die Amphibienerfassung programmierte und stetig weiter modifiziert. Unter den Gästen durfte auch Naturfreund S. Winkler begrüßt werden.
Erfreuen konnte man sich eines Vortrags von Klaus Hennemann zum Thema „Bau von „Insektenhotels“ (Wildbienenhotel) sowie vielen beeindruckenden Fotos von Amphibien u.a., die die Naturfotografin Andrea Herschel erstellte. Jessica Roggenbuck beeindruckte die Kinder mit selbstgebackenen Muffins, die sie verzieren durften. Die Kinder hatten sehr viel Freude dabei.
Das Gelände des Naturschutzzentrums bietet neben Spielflächen für die Kinder sehr vielfältige Möglichkeiten wie Naturgarten/Kräutergarten, Wurmkiste, Wildbienenhotels u.v.m. Vorgestellt wurde auch das neue Maskottchen im Amphibienschutz „Mc Bufo“. Die Idee dazu stammt vom NABU Heppenheim Team Stephanie Lohmann, Andrea Herschel, Silvia Fusch, um das Amphibienschutzthema sichtbarer und bewusster bzw. präsenter zu machen.
Erfolg in Zahlen
Die beeindruckenden Fakten des Jahres 2023 unterstreichen die Bedeutung und den Erfolg des Projekts: Durch die unermüdlichen Bemühungen wurden an unseren Einsatzorten im Kreisgebiet insgesamt 10.300 Amphibien vor dem Straßentod bewahrt. Die Krötenretterinnen und Krötenretter leisteten dabei mehr als 2.650 Einsatzstunden. Insgesamt waren etwa 100 Personen inklusive ihrer Familien aktiv. Dabei wurden von den Amphibienretterinnen und Amphibienrettern 4.690 Kilometer zu den Einsatzorten und vom Projektleiter-Team beeindruckende 8.000 Kilometer zurückgelegt. Sowohl Einsatzorte mit als auch ohne Amphibienschutzzäune wurden betreut, in Summe werden aktuell rund 3,4 Kilometer Zäune gepflegt.
Betreut werden vom NABU Amphibienschutz-Team aktuell die Einsatzorte Viernheim (L3111/Lorscher Weg und Oberlücke), HP-Mittershausen, Mitlechtern (dort 2 Einsatzorte), HP-Scheuerberg, Fürth-Erlenbach, Fürth-Fahrenbach, Jägersburger Wald (Einhausen), Bürstadt, Albersbach, Ober-Mengelbach, Teile von Hüttenfeld und Nieder-Liebersbach.
Danke für den Einsatz!
Der NABU Kreisverband bedankt sich an dieser Stelle ausdrücklich bei Silvia Fusch und dem Organisationsteam für die sehr gute Organisation und das effiziente Management der Amphibienrettung an aktuell über einem Dutzend Standorten. Auch allen Krötenretterinnen und Krötenrettern ein sehr großes Dankeschön für den fantastischen und unermüdlichen Einsatz, der weit über das normale Maß hinausgeht. Günther Hagemeister vom NABU Heppenheim richtete ebenfalls herzliche Dankesworte und viel Lob an Silvia Fusch und an das gesamte Organisationsteam sowie an die Gemeinschaft und betonte die herausragende Bedeutung ihrer Arbeit für den Naturschutz.
Ein sehr großes Dankeschön gilt auch dem NABU Organisations-Team mit Stephanie Lohmann, Andrea Herschel, Jessica Roggenbuck, Silvia Fusch und für den Vortrag – Klaus Hennemann. Alles zusammen machte den Tag gelungen und den Gästen einen schönen Nachmittag bei sonnigem Wetter. Ebenso ein großes Dankeschön an das Team vom Naturschutzzentrum.
Wie kann man unterstützen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man unterstützen kann: Menschen, die Interesse haben, Gewässer-Monitoring durchzuführen und zu unterstützen, dass diese bei großer, anhaltender Hitze nicht austrocknen, bevor die Amphibien vollständig entwickelt sind, sind herzlich willkommen. Ebenso sind Personen, die die Ersatzlaich-Gewässer („Wannen“) beobachten und pflegen möchten sowie diejenigen, die sich in der Biotoppflege engagieren wollen, herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Ziel ist es, die Amphibien ins nächste Jahrzehnt zu bringen, da sie zum ökologischen Gleichgewicht gehören.
Darüber hinaus wird Unterstützung bei der Pflege von Nistkästen gesucht. Es gibt Dutzende von Nistkästen, die in der Zeit von Oktober/November bis Januar/Februar betreut werden müssen. Die Dauer hierfür beträgt 2-3 Stunden pro Einsatz, je nach Anzahl der Kästen. Dies ist teils auch für Familien mit Kindern geeignet. Diese Aufgabe ist von großer Bedeutung, um die lokale Vogelpopulation zu unterstützen und die Biodiversität zu fördern. Neben diesen Tätigkeiten gibt es u.a. jährliche Biotoppflegearbeiten, für die der NABU Aktive sucht.
Die Amphibien-Retter*innen im Kreis Bergstraße zeigen eindrucksvoll, was durch Zusammenarbeit, Engagement und die Leidenschaft für den Naturschutz erreicht werden kann. Die Veranstaltung ist ein lebendiges Zeugnis für den menschlichen Einsatz und die tiefe Verbundenheit mit der Natur, die die Grundlage für den anhaltenden Erfolg dieses bemerkenswerten Arten- und Naturschutzprojekts bildet.