Die Nächte werden allmählich kühler und die Blätter fallen. Höchste Zeit also, um Pläne für einen gemütlichen Winter zu schmieden. Kein Wunder also, dass die Amphibien in unseren Gärten sich nun auf die Suche nach dunklen, feuchten Verstecken als Winterquartier machen.
„Gerade für Kröten und Molche kann die Winterquartiersuche rund um unsere Gebäude schnell lebensgefährlich werden. Denn Kellerschächte und Gullys können regelrechte Amphibienfallen sein, aus denen die Tiere nicht wieder herauskommen. Dort trocknen sie dann aus oder verhungern spätestens im nächsten Frühjahr“, warnt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.
Mit dem „Amphibienblick“ auf Fallensuche
Es lohnt sich also, mit dem „Amphibienblick“ rund ums Haus nach problematischen Stellen zu suchen und diese zu entschärfen. Die meisten Amphibienfallen können leicht und kostengünstig beseitigt werden. Es reicht zum Beispiel, Gullys und Lichtschächte von Kellergeschossen mit einem feinmaschigen Gitter auszustatten, durch das die Amphibien nicht fallen können. Eine weitere Möglichkeit sind kleine Ausstiegshilfen.. Dazu kann in Lichtschächten ein raues Holzbrett als Rampe oder ein Polyethylennetz (oftmals auch als Vogelschutznetz erhältlich) verwendet werden. Auch hohe Kelleraußentreppen sind in der Regel eine Einbahnstraße für unsere Amphibien. Sie sollten deshalb regelmäßig überprüft werden. Hier können raue Bretter oder Seile am Rand als Kletterhilfe für den Ausstieg hilfreich sein. Alternativ kann ein Brett als Sperre vor der Treppe verhindern, dass die Amphibien versehentlich nach unten gelangen. „Am besten wäre es, wenn bereits im Planungsstadium Gefahren für Kleintiere minimiert würden“, empfiehlt der Landesvorsitzende. So gilt es zum Beispiel, Bordsteine in bestimmten Abständen anzuschrägen, damit Amphibien, die daran entlangwandern, nicht automatisch zu den Wasserableitungen geführt werden. Ohne Mehrkosten, aber mit großem Effekt kann so der Natur auch im Siedlungsbereich geholfen werden.
Amphibien im Garten helfen
Auch im Garten kann man viel für Amphibien tun. „Wer dafür sorgen möchte, dass Kröten, Frösche und Molche im Garten den Winter gut überstehen, sollte mit natürlichen Winterverstecken und ausreichend Nahrung für das passende Wellness-Resort sorgen. Und das ist wirklich nicht schwer, denn Amphibien sind genügsame Gäste“, erläutert Sommerhage. So unterschiedlich die Lebensgewohnheiten der wechselwarmen Tiere sind, so unterschiedlich ist auch ihre Art, die kalten Wintermonate zu verbringen. Die Erdkröte verkriecht sich an frostfreien Orten wie Komposthaufen, Laubhaufen, Baumwurzeln oder feuchten Erdlöchern und verfällt dort in eine Winterstarre. Der Grasfrosch hingegen überwintert am Gewässergrund. Deshalb sollte ein Gartenteich mindestens einen Meter tief sein, damit er nicht komplett zufriert. Hier überwintert auch der Teichmolch, zumindest im Larvenstadium. Adulte Tiere verbringen die Wintermonate in der Regel an Land. Laub, Steinhaufen oder Baumstümpfe sind für sie ideal. Auch Trockenmauern sind beliebt. Weitere gute Amphibienhilfen sind Totholzhaufen, Laub und Asthaufen oder Benjeshecken, in denen sich die Tiere verstecken können. Gut zugängliche Komposthaufen bieten ein feuchtes und geheiztes Winterquartier unter einem Dach.