NABU fordert Umdenken in der Nibelungenstraßen-Neugestaltung in Bürstadt

In Bürstadt regt sich Widerstand gegen die geplante Neugestaltung der Nibelungenstraße, die den Fällen von 35 Bäumen, darunter einige alte und große Exemplare, vorsieht. Der Runde Tisch Naturschutz der Stadt hat eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich an die im Magistrat der Stadt Bürstadt und in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien, die Lokalpresse sowie die interessierte Bevölkerung richtet.

Der NABU ist befremdet darüber, dass fast alle Fraktionen diesen Plänen im Umwelt- und Entwicklungsausschuss der Stadt Bürstadt ohne weitere Auflagen oder Änderungsvorschläge zugestimmt haben. Diese Zustimmung steht im Widerspruch zur kürzlich vom Magistrat verabschiedeten Grüncharta, die unter dem Motto „jeder Baum zählt“ die Neupflanzung von Bäumen bei städtischen und privaten Umgestaltungen von Bauland, Verkehrswegen, Wohn- und Industriegebieten als hohe Priorität setzt.

Die geplante Entnahme von 35 Bäumen an einer Straße, die in Zukunft sogar schmäler werden soll, passt nicht zu den in der Grüncharta festgelegten Zielen. Besonders empörend findet der NABU, dass nicht einmal Neupflanzungen von Bäumen auf den vorhandenen Grünflächen angedacht sind, obwohl sich die Grünfläche erhöht und somit zumindest die kleineren Bäume ersetzt werden könnten.

Die Ignoranz gegenüber den Bedenken des NABU zeigt sich auch darin, dass das zuständige Planungsbüro auf eine schriftliche Stellungnahme des Agendatisches Naturschutz zur Umgestaltung der Nibelungenstraße im östlichen Bereich nicht reagiert hat.

Die ökologische Funktion der großen und alten Bäume, insbesondere der alten Eiche nördlich der Abzweigung Richtung Bubenlachring, kann durch die Nachpflanzung von mehreren kleineren Bäumen nicht ersetzt werden. Ein Beispiel aus der Grün-Charta der Stadt Bürstadt verdeutlicht den Wert eines 100-jährigen Baumes: Mit mehr als 600.000 Blättern verzehnfacht er seine Grundfläche und verarbeitet an einem Sonnentag 18 kg Kohlendioxid, während er gleichzeitig die Luft von schädlichen Stoffen filtert und anfeuchtet.

Der NABU fordert eine Überarbeitung der Pläne mit dem Ziel, möglichst viele der Bäume zu erhalten und konkrete Verpflichtungen zu festgeschriebenen Neupflanzungen von Bäumen möglichst direkt vor Ort zu treffen. Er steht gerne für konstruktive Planungsgespräche zur Verfügung und schlägt vor, die Pläne zunächst zurückzustellen.

Um ihre Forderungen zu unterstreichen, laden der Agendatisch Naturschutz und der NABU für den 9. Oktober um 16 Uhr zu einer Demonstration ein. Treffpunkt ist der Grünstreifen südlich der Nibelungenstraße, westlich der Abzweigung in den Bubenlachring. Der NABU Bürstadt freut sich über jeden, der kommt und damit zeigt, dass er/sie ebenfalls für den Erhalt der Bäume dort ist. Plakate, die die Bedeutung von Bäumen demonstrieren, können gerne mitgebracht werden.

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