Schmetterlinge, wo seid ihr geblieben…? Vortrag am 29. September 2023

Nicht erst seit der ,,Krefelder Studie“ aus dem Jahr 2017 beobachten Insektenfreunde einen gravierenden Rückgang der Schmetterlinge, die aufgrund ihrer sehr differenzierten Biologien besonders als ,,Bioindikatoren“ für den Artenschwund in der Landschaft  geeignet sind.

Der Vortrag soll nicht anklagen, wohl aber auf die Gründe der Rückgänge eingehen und vor allem auf die komplexen Zusammenhänge hinweisen. Dabei werden Bilder gezeigt, die in der freien Natur kaum noch zu sehen sind.

Freitag, 29. September 2023, 18:00 Uhr

Referent: Siggi Winkler (Biodiv Heroes)
Kosten: Spendenbasis
Treffpunkt: Naturschutzzentrum

Hintergrund

Über einen Zeitraum von 27 Jahren wurden umfangreiche Studien in verschiedenen Schutzgebieten durchgeführt, die alarmierende Verluste in der Biomasse von Fluginsekten aufzeigen. Die Ergebnisse sprechen für sich: In diesem Zeitraum ist die Biomasse von Fluginsekten um mehr als 75 Prozent gesunken. Diese besorgniserregenden Befunde werfen nicht nur die Frage auf, ob die Insektenwelt in Gefahr ist, sondern auch, wie diesem Rückgang entgegengewirkt werden kann.

Die Studie mit dem Titel „More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas“ wurde im angesehenen Wissenschaftsjournal PLOS ONE veröffentlicht und markiert das erste Mal, dass der Insektenschwund in Deutschland offiziell dokumentiert wurde. Über 60 Standorte wurden von engagierten Entomologen ehrenamtlich zwischen 1989 und 2015 untersucht, und die Ergebnisse sind beunruhigend.

Der Rückgang der Biomasse bei Fluginsekten wurde als ein allgemeiner Trend über alle untersuchten Standorte hinweg festgestellt und betrifft nicht nur bestimmte Lebensraumtypen, sondern das gesamte offene Land. Während der Sommerperiode verzeichneten wir einen Biomasseverlust von 81,6 Prozent (zwischen 79,7 und 83,4 Prozent), und während der Vegetationsperiode von April bis Oktober betrug der Verlust 76,7 Prozent (zwischen 74,8 und 78,5 Prozent). Dies ist besonders in den Sommermonaten, wenn die Insektenpopulationen am höchsten sind, alarmierend. Die Ergebnisse zeigen auch, dass der Rückgang der Fluginsektenbiomasse Hand in Hand geht mit den deutlichen Verlusten bei Arten wie Schmetterlingen, Wildbienen und Nachtfaltern. Dies betrifft nicht nur seltene oder gefährdete Arten, sondern die gesamte Insektenvielfalt.

Weitere Informationen:
Link zur Studie von 2017: journals.plos.org/plosone/article

     

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