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Förderung für Lebensraum-Sicherung in Gronau: NABU Meerbachtal saniert Trockenmauern

Der NABU Meerbachtal erhält für die Sanierung historischer Trockenmauern auf einem vereinseigenen Grundstück in Gronau eine Förderung in Höhe von 45.000 Euro vom Kreis Bergstraße. Die Mittel stammen aus Ersatzzahlungen nach dem Hessischen Naturschutzgesetz und wurden am Mittwoch vor Ort durch Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf übergeben.

Die ehrenamtlich Aktiven des NABU Meerbachtal hatten im November 2024 mehrere überwucherte Trockenmauern auf dem Gelände freigelegt. Diese Mauern wurden vor etwa 120 Jahren aus Natursteinen errichtet – vermutlich aus Steinbruchmaterial des nahen Märkerwalds – und dienen seit jeher der Hangsicherung. Weil Trockenmauern ohne Mörtel gebaut werden und sich über die Jahre zu strukturreichen Lebensräumen entwickeln, sind sie heute gesetzlich geschützte Biotope. Sie bieten unter anderem Eidechsen, Schlingnattern und Insekten wertvollen Lebensraum.

Um die am stärksten beschädigten Mauerabschnitte zu erhalten, stellte der NABU einen Förderantrag beim Kreis. Die Maßnahme wurde genehmigt und wird nun durch Fachkräfte der Firma Müller & Sohn aus Wald-Michelbach umgesetzt. Das Unternehmen ist auf Trockenmauerbau spezialisiert und arbeitet mit heimischen Steinen. Ein Teil der Mauer mit über 50 Metern Länge, 1,20 Metern Dicke und bis zu 1,80 Metern Höhe ist bereits fertiggestellt. Weitere drei Wochen Arbeit werden noch benötigt. Fehlendes Steinmaterial soll – wenn möglich – durch Abbruchsteine aus Reichenbach ergänzt werden.

Der NABU Meerbachtal beteiligt sich mit 20.000 Euro aus eigenen Mitteln an dem Projekt und bringt zusätzlich zahlreiche ehrenamtliche Arbeitsstunden ein. Michael Kärchner, Vorsitzender des NABU-Kreisverbands Bergstraße, betont: „Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement hier gearbeitet wird – sowohl organisatorisch als auch finanziell. Der NABU Meerbachtal übernimmt Verantwortung für ein schützenswertes Biotop, das zugleich Teil der Landschaftsgeschichte ist.“

Das geförderte Projekt kann möglicherweise auch auf weitere Mauerabschnitte auf dem Gelände ausgeweitet werden. Erste Gespräche dazu wurden bereits angestoßen.

Übergabe des Förderbescheids durch Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf (mit Mappe) an Vertreter des NABU Meerbachtal